Vexeln, was ist das eigentlich genau?

Da es in Zukunft nun öfters Vexelgrafiken von mir geben wird, werde ich das ganze mal so ausführlich wie möglich erklären, damit auch Uninformierte wissen, worüber ich da schreibe und was genau gemeint ist.

Das man mit Grafikprogrammen mehr machen kann, als nur Fotoretusche sollte bekannt sein, aber was genau es da alles gibt ist meist nicht allzu bekannt, jedenfalls dann nicht, wenn man sich nicht selbst damit auseinandersetzt.
Ich habe Vexeln damals durch Zufall entdeckt und fand die Art, wie es am Ende aussieht einfach nur genial, sowie den Fakt, dass es JEDER kann. Man muss dafür kein begabter Künstler sein oder das Händchen haben.
 
Vexeln beginnt damit das man sich ein Foto aussucht, es sollte möglichst scharf sein und für den Anfang auch lieber ein Menschen Portrait, als die flauschige Katze oder der gern geknuddelte Hund zuhause. Ist das Bild einmal gewählt öffnet man es im Grafikprogramm oder passt es der gewünschten Größe an. Als nächstes macht man eine Tontrennung, die die einzelnen Farben im Portrait voneinander trennt und hervorhebt. Ich wähle da immer zwischen 5 und 20 aus, je nachdem wie genau das Bild am Ende werden soll, muss ich mehr Tontrennungen eintragen. Nun sieht das Bild unglaublich seltsam aus.

Ich färbe das Bild nach der Tontrennung immer Schwarz-Weiß ein, da ich so die Farben besser erkennen kann, ob etwas heller ist als das andere, was ich oftmals zwischen den ganzen Orangetönen nicht allzu gut erkenne.

Nachdem wir als nun die Tontrennung gemacht haben sehen wir kleine Felder im Gesicht. Diese kleinen Felder gehen von hell nach dunkel und wir müssen immer genau schauen, welche sich ähnlich sehen. Ich habe bei dem Beispielbild 10 Tontrennungen. Ich fange meist mit den hellsten Flächen an, die Malen wir entweder säuberlich mit einem Grafiktablett aus oder wir Makieren sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug und erstellen dann eine Auswahl und füllen diese mit Farbe.

Ich bin da mitlerweile nicht mehr ganz so genau und "übersehe" diese kleinen Ausbuchtungen und mache lieber eine runde Fläche daraus, denn es sieht am Ende einfach sauberer aus.

So sah die Haut dann aus als ich fertig war. Nun ging es an die Augen, bei denen ich weniger meine Augen zum Vorbild genommen habe, sondern sie so gestaltet habe, wie sie mir am besten gefielen. ich habe diese dann gespiegelt um mir Arbeit zu erleichtern.

Die Augenbrauen habe ich durch zwei Striche ersetzt in 2 verschiedenen Tönen und zum Schluss das Radiergummi benutzt, jedoch vorher die Deckkraft runtergeschraubt, damit es zur Mitte des Gesichts heller ist als hinten. Hätte man auch mit einem Verlauf machen können, doch dann schimmert die Haut nicht durch.

Bei den Lippen habe ich fast nur mit Verläufen gearbeitet und ein wenig "Glanz" hinzugefügt. Verbesserungswürdig, da sie nicht allzusehr zum Bild passen, wie ich erhoff hatte.

Nachdem dann das Gesicht fertig war, habe ich mich an die Haare gemacht, diese habe ich dem Hintergrund angeglichen, der Pony verlief schräg über das Gesicht und ich habe dann kleine Dreiecke erstellt und diese dann aus dem Pony geschnitten, damit der etwas Form bekommt. Als es mir dann genug war löschte ich die Dreiecke, Verdoppelte die Ebene und färbte diese im Verlauf von Grau zu Schwarz, legte sie unter die Haar Ebene und stellte die Deckkraft auf 28. Diese Verschob ich dann so, dass dadurch der Haarschatten entstand.

Zum Schluss waren nun die kleinen Haarsträhnen an der Reihe, die ich ebenfalls durch das Tool erstellte, jedoch ganz nach eigenem Bedürfnis. Ich färbte diese Strähnen dann von dunkel Grau bis zur farbe des Hintergrundes und so wirken sie wie ein Verlauf, als würden sie darin verschwinden.

Ich habe in diesem Fall also nicht ganz so gevexelt wie man es eigentlich macht, aber man findet unter dem Suchwort Vexeln viele weitere Beispiele im Internet oder auch Farbpaletten, wenn man sich nicht allzu gut damit zurechtkommt Farben richtig zu wählen. Das sind dann kleine Hilfen welche Farben man für die einzelnen Bereiche auswählt, damit das Gesicht nachher nicht Bunt wird.